Was uns das Corona-Virus über unseren Fleischkonsum lehrt

Geflügelzucht
Intensive Mast von Hybridhühnern in Florida. Quelle: Wikipedia.

Der tierische Ursprung des Corona-Virus

Auf den ersten Blick scheinen die Themen Fleischkonsum und Corona-Virus nicht allzu viel miteinander zu tun zu haben. Allerdings lohnt es sich, genauer auf den Ursprung der jetzigen und vorherigen Pan- bzw. Epidemien zu schauen. Bereits 2002 hat das Virus SARS-CoV eine Pandemie verursacht, nachdem es höchstwahrscheinlich von Fledermäusen über Schleichkatzen (die in China als Delikatesse gelten) auf den Menschen übergesprungen ist. Das momentan grassierende Virus teilt mit dem damaligen Erreger nicht nur dieselbe Viren-Familie, sondern (höchstwahrscheinlich) auch, dass es erst durch den Konsum von Tierfleisch auf den Menschen überspringen konnte. Ähnliches gilt für Vogel- und Schweinegrippe sowie für Rinderwahn – alles Krankheiten mit tierischem Ursprung. 

Massentierhaltung als Brutstätte neuer Krankheiten

Schaut man sich eine der zahlreichen Dokus über die Bedingungen, unter denen Tiere industriell gehalten werden, an, so stellt sich die Frage, warum es nicht längst schon viel mehr globale Pandemien tierischen Ursprungs gab. Hühner, Schweine oder Rinder, die auf engstem Raum in ihren eigenen Fäkalien leben müssen und den ganzen Tag so viele Antibiotika verabreicht bekommen, dass sich angesichts unzähliger zirkulierender Keime zwangsläufig die ein oder andere Resistenz bildet, sind die ideale Brutstätte für neue Krankheiten. Diese nehmen wir dann auch nur allzu bereitwillig direkt über das Fleisch der Tiere in uns auf.

Mehr Tierschutz als Vorbeugung gegen Krankheiten

Nun ist bei Weitem nicht jede Krankheit der letzten Jahre darauf zurückzuführen und auch bei SARS-CoV 1 und 2 handelte es sich bekanntermaßen eher um Wildtiere, die das Virus als erste in sich trugen. Allerdings ließen sich mit mehr Tierschutz –  der sich natürlich auch auf ein Verbot der Bejagung gefährdeter Wildtiere wie der Schleichkatze bezieht –  riesige Krankheitsherde ausschalten. Dass wir diesen nicht mit 'individuellem Konsumverhalten' schaffen können, sondern nur durch knallharte Reglementierungen, sollte eine der Lektionen aus der Corona-Krise sein. Als ganz netten Nebeneffekt könnten wir damit übrigens auch noch sehr viel CO2 einsparen



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